Berlin, 16. März 2018 – Zum Equal Pay Day am 18. März erklärt Kristine Lütke,
Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren:
„Es
ist im 21. Jahrhundert nicht hinnehmbar, dass Frauen und Männer für die gleiche
Arbeit nicht das Gleiche verdienen. Anstatt um den Prozentsatz der Lohnlücke zu
feilschen, sollten wir lieber die Ursachen angehen. Das sind vor allem die
Berufswahl, die familiär bedingte Reduzierung der Arbeitszeit und das geringere
Engagement von Frauen in Chefpositionen.
Als
Unternehmerin kann ich nur alle Frauen dazu ermutigen, selbst die Zügel in die
Hand zu nehmen. Wem der Angestelltenjob nicht genügend Flexibilität bietet, der
kann auch selbst gründen. Als Unternehmerin bestimme ich nicht nur meinen eigenen
Tagesablauf, sondern lege auch die Spielregeln der Lohnfindung fest.
Gleichzeitig
muss der Gesetzgeber endlich erkennen, dass bestimmte gesetzliche
Rahmenbedingungen das berufliche Engagement von Frauen behindern. Die
Abschaffung des Ehegattensplittings und der beitragsfreien Mitversicherung würden
uns viel mehr bringen als das bürokratische Entgelttransparenzgesetz. Denn lange
berufliche Auszeiten schlagen sich später in der Entgeltlücke nieder.
Als Junge
Wirtschaft setzen wir uns dafür ein, Jugendlichen die große Bandbreite an
Berufen aufzuzeigen und sie für das Unternehmertum zu begeistern. Mädchen, die sich
für eine Friseurlehre interessieren, kommen so vielleicht auf den Geschmack für
einen technischen Beruf, der viel besser bezahlt ist. Mit mehr Frauen in gutbezahlten
Branchen und Positionen schmilzt auch die Entgeltlücke.“